Bildwörterbuch: selbstgemachte Schreiblernhilfe

Ich habe wieder ein Vorschulkind - ein 3-Jähriges Vorschulkind. Während die Prinzessin über die langweilige Schule und die doofen Hausaufgaben schimpft, möchte der größere Räuber ständig Hausaufgaben machen und schreiben, schreiben, schreiben. Dass heißt für mich ständig: "Mama, was soll ich schreiben?" bzw. "Mama, wie schreibt man das?". Da hab ich nun etwas vorgesorgt und ihn einem selbstgebastelten Bildwörterbuch überrascht:

Das ist ganz simpel: ich habe für jeden Buchstaben eine Seite mit einem großen Buchstaben in Schulkindschrift ausgedruckt und verschiedene Bildchen von passenden Wörtern beginnend mit dem Buchstaben darunter geklebt. Der Einfachheit halber habe ich größtenteils Sticker aus einem Alphabet-Strickerbuch* verwendet. Dazu kamen dann noch Bilder von Familienangehörigen und Freunden sowie ein paar Bildchen von Tieren und Gegenständen, welche ihm wichtig sein könnten. Am Ende habe ich noch unter jedes Bild mit möglichst geraden Buchstaben die passende Bezeichnung darunter geschrieben.

Natürlich hätte ich ihm auch ein schönes Bildwörterbuch wie das von PONS* kaufen können. Oder aber das Ganze noch viel professioneller zusammenbasteln können, beispielseweise die Begriffe mit der Grundschrift (wird in unserer Grundschule unterrichtet) am PC schreiben und ausdrucken, damit er sich eine absolut saubere Schrift zum Vorbild nimmt. Doch ich finde selbstgemacht und unperfekt gerade richtig. Und er ist ganz stolz auf sein Wörterbuch und ist fleißig am schreiben.

Und Schreiben für 3-Jährige? Nun ja, er will es gerade unbedingt können. Er erkennt viele Buchstaben und sucht Herausforderung. Außerdem scheint ihm das konzentrierte Arbeiten gut zu tun und er will so gerne mit seiner großen Schwester mithalten. Warum also nicht? Vermutlich wird das Interesse irgendwann von alleine abnehmen, gerade wenn er immer öfter an seine Grenzen stößt. Und wenn nicht, kann er eben mit 4 schreiben. Ich werde seinen Lerneifer doch nicht ausbremsen.

 

Und weil wir uns so über diese Bildwörterbuch freuen, hüpfen wir damit zum Creadienstag. Vielleicht hast du ja auch Verwednung für diese Idee oder unsere selbstgemachten, wiederverwendbaren Vorschulhefte, welche ich bereits gezeigt hatte.


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Kommentare: 4
  • #1

    Petra (Mittwoch, 11 Januar 2017 18:58)

    Wie toll : ) Eine schöne Idee. Ich würde ihn auch nicht ausbremsen. Ich habe für unsere Kinder auch gerade ein tolles Poster mit Anlauttabelle mitbestellt. Bisher ist das Interesse an Buchstaben bei uns noch nicht groß und das Poster wartet noch auf seinen Einsatz ;-) Die Idee mit dem Buch werde ich bestimmt aufgreifen. Vielleicht noch mit Bildern, die die Kinder selber noch mit einordnen können.
    Erkennt er die Wörter dann auch wieder? Also kann er sie dann sogar schon lesen?

  • #2

    Maria (Mittwoch, 11 Januar 2017 21:35)

    Hallo Petra,
    freut mich, dass dir meine Idee gefällt. Bei uns kommt das Interesse sicherlich auch über die Große Schwester, die ja selbst gerade das Schreiben entdeckt. Allerdings auch über mich, weil ich ständig Notizzettel für den Blog schreibe und er so einfach ziemlich viel mit dem Schreiben in Kontakt gerät. So ein Poster haben wir auch, dass hat ihn zwischenzeitlich auch sehr faziniert.
    Bilder zuordnen hab ich mit der Prinzessin auch immer wieder gemacht, genauso wie Reimpaare finden. Da hatte ich mal Bildkarten laminiert und daraus ein Spiel gebastelt. Das könnte ich für den Räuber jetzt eigentlich auch wieder auspacken, gute Idee!
    Ich denke Lesen ist zuviel gesagt. Er hangelt sich an bekannten Buchstaben entlang und erkennt ein paar Worte wieder. Aber selbst die Prinzessin (7 Jahre, 1. Klasse) liest weniger als sie schreibt. Ich glaube eigene Gedanken verschriftlichen ist irgendwie einfacher als fremde Gedanken zu entschlüsseln. Zumindest hab ich schon mehrfach aus Freilernerkreisen gehört, dass oft erst Schreiben und dann Lesen kommt. Ist sicherlich auch individuell, je nachdem, was dem Kind wichtiger ist. Mein sind vor Ideen sprühende Macher und da ist selber Schreiben wohl wichtiger. Ist jedenfalls voll spannend!
    Liebe Grüße,
    Maria

  • #3

    Petra (Freitag, 13 Januar 2017 22:45)

    Liebe Maria,
    oh ja, das glaube ich, dass das spannend ist :) Unser großer hat gestern das erste Mal eigentlich so ein richtiges Bild gemalt. Vor ein paar Wochen kamen schon ein paar Kopffüßler und nun ein Haus mit Fenstern, Tür, Schornstein und viel Rauch. Ein richtig schöner Baum (der sieht wirklich schön aus und ich hätte ihn nie so gemalt) und eine Katze mit 4 (!) Beinen. Ich fand das bemerkenswert. Süß war, dass er eigentlich die ganze Zeit meinte, er könne nicht malen und ich solle doch alles für ihn malen. Irgendwann fragte ich ihn, ob er auf meinem Blatt malen würde und ich auf seinem (weil ich sein Gemaltes viel schöner finde (und gerne viel mehr von ihm sehen wollte)) und darauf ging er dann wirklich ein und hat auf einmal so frei sein Bild gemalt. Das war wieder ein Meilenstein :)

    Ich habe mich an eine Fortbildung erinnert. Dort gab es Freiarbeitsmaterial und ging auch ums Lesen-Lernen. Um für Eltern verständlich zu machen, wie Lesen-Lernen mit der Anlaut-Methode funktioniert, gab es ein Memorie mit Bildern und Fantasieworten für die Bilder. Nach und nach hat man sich denken können, welches Bild zu welchem Wort passen könnte - über gleiche Anfangsbuchstaben, Wortlänge, Silbenanzahl. Und so lernen dann eben auch Kinder durchs Schreiben das Lesen :)
    Ich dachte mir, vielleicht liest er dir sein Geschriebenes schon vor.
    Liebe Grüße,
    Petra

  • #4

    Maria (Dienstag, 17 Januar 2017 22:42)

    Liebe Petra,
    die Geschichte mit deinem Großen ist ja süß. Was für ein Meilenstein. Und faszinierend, was er alles schon konnte, quasi innendrin und heimlich.
    Ja, das mit dem durchs Schreiben zum Lesen leuchtet mir ein. Dann würde es ihm ja vermutlich helfen, wenn ihm vorerst nur eine begrenzte, vielleicht für ihn besonders wichtige Menge an Wörtern begegnet, oder? So wie er bisher unsere Namen erkennt. Wobei das wieder an "Vorsatz" erinnert und das will ich ja garnicht. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, ihm mein Geschriebenes vorzulesen. Das tut er nämlich auch nicht, macht ja sonst auch keiner hier. Heute hat er sich total amüsiert, dass ich nur Zickzacklinien malen würde (ich hatte es eilig) anstatt wirklich zu schreiben. Das könne er schon besser :-) Ist einfach so süß. Aber mir graut schon davor dieses viel freiere Kind (im Vergleich zu seiner großen Schwester) in 2,5 Jahren einzuschulen...
    Liebe Grüße,
    Maria