Ferienzeit ist Geschwisterzeit

Bei uns waren bis genau heute Weihnachtsferien und sie sind bitter nötig gewesen - wir alle haben uns nach kuscheliger, gemütlicher Familienzeit gesehnt. Und dann waren Ferien und wie üblich hat nicht sofort alles reibungslos funktioniert - die Weihnachtsfeiertage und Besuche haben alles ordentlich durcheinander gebracht. Doch diese zweite Ferienwoche sollte einfach nur schöne Familienzeit sein - war sie auch, mit Hindernissen:

Die Woche begann überhaupt nicht so wie gewünscht: erkältet, überdreht von den Weihnachtsfeiertagen und -besuchen sowie unausgeschlafen waren die Lieblingsräuber nicht gerade in bester Verfassung. So gab es gefühlt alle 5 Min Streit und Tränen. Und ich war dank ebenfalls Schlafmangel sowie ein wenig anderweitigem Ärger nicht gerade ein Geduldswunder - ein Teufelskreis. Und mit jeder wenig sinnvollen Situation meinerseits wurde die Stimmung unter den Geschwistern schlimmer. Ohje - so hatten wir uns dass nicht vorgestellt. Dazu Dauerregen, alles eher deprimierend. Nachdem ich mich mehrfach bei meinen Räubern für unfaire Reaktionen entschuldigen musste, hab ich endlich die Notbremse gezogen: alle Räuberkinder in´s Auto und auf zum Überraschungsausflug. Da war die Stimmung sofort besser :-)

Wir sind in einen Indoorspielplatz gefahren, zum Trampolino in Kiel. Das hatten sie sich schon länger gewünscht und an diesem verregneten und schwierigen Tag war gemeinsames Austoben genau das Richtige. Über zwei Stunden sind sie meist zu dritt und mit mir im Schlepptau durch die Halle getobt und es war einfach nur wunderschön: so viel Unterstützung und so viel Gelächter. Wir haben sogar eine Schulfreundin der Prinzessin getroffen, welche sie weglocken wollte, doch die Prinzessin wollte lieber mit ihren Brüdern zusammen sein. Ich musste sie richtig überreden eine Pause zu machen und danach ging es ersteinmal zum bauen und Rollenspiel in einen ruhigeren Bereich. Dort gesellten sich auch immer wieder andere Kinder zu uns um mitzuspielen, alles funktionierte wunderbar und ich konnte zwischendurch jeden mal ein wenig extra Knuddeln. Dann haben sie noch zwei Stunden durchgetobt, wobei ich nur gelegentlich dem kleineren Räuber auf den hohen Vulkanberg helfen sollte, alles andere haben sie gemeinsam gelöst. Einfach schön für die Geschwister gemeinsam Herausforderungen zu bestehen und so intensiv zusammen zu sein. Und für mich natürlich viel entspannter als der viele Streit. Der Kleinste kam schlafend zuhause an, die beiden Größeren haben noch 2h harmonisch miteinander gespielt während ich etwas für mich machen konnte - allen Bedürfnissen gerecht geworden und einen letztendlich doch wunderbaren Tag gehabt.

Und von da an ging es wieder bergauf mit dem Geschwisterspiel. Nach und nach sind wir alle wieder im Familienrhythmus angekommen, die großen Lieblingskinder spielen stundenlang miteinander und brauchen nur gelegentlich Hilfe/meine Aufmerksamkeit. Der kleinere Räuber legt am liebsten neben mir Puzzle oder schaut sich Bücher an. Oder er spielt mit den anderen. Und wir alle genießen diese gemeinsame Tage mit unendlich viel Zeit für gemeiname Spiele, zusammen zubereitete Mahlzeiten, kleinere Ausflüge an den Strand, morgens lange im Bett vorlesen und abends später in´s Bett gehen. Es fühlt sich wieder so frei und unbeschwert an wie vor der Einschulung - wir hätten so gerne mehr davon (hier geht es zu meinem Traum vom Freilernen).

Heute war dann gewissermaßen das Highlight der Woche: Ich bin von Geräuschen aus der Küche aufgewacht obwohl mein großer Lieblingsmensch noch erkältet (und krankgeschrieben) im Bett liegt. Vor der Schlafzimmertür warten ein Stapel Bücher und 3 "Obstquetschies", auf dem Küchentisch wartet unser derzeitiges Lieblingsfrühstück - ein Müslibuffet. Und mittendring gut gelaunt und fertig angezogen meine große Prinzessin, die gerade alles für meinen ersten Kaffee bereitstellt.

Nach unzähligen Büchern und etwas Mamazeit im Bett sowie einem ausgedehnten Frühstück spielen die beiden Größeren so gut miteinander, dass sie nicht einmal mit mir an den Strand wollen. Hä? Einfach nur toll! Der kleinere Räuber nutzt derweil den Papa als Kuscheltier und ist mit allen möglichen Dingen beschäftigt. Ich höre Kinderlachen beim Schulespielen und werde immermal in Rechtschreibfragen konsultiert. Ansonsten darf ich machen, was ich will - was will man mehr? Mittags werden wir bekocht um dann doch noch eine Runde an den eiskalten Strand zu fahren. Meine Güte können -5° kalt sein. Wieder zuhause wartet ein warmer Linseneintopf auf uns. Kaum fertig geht das Spiel weiter und hat bis jetzt nicht aufgehört. Warum kann das nicht einfach so weitergehen? Ich freue mich jedenfalls noch eine Runde darüber!


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