Gute Bücher für Eltern - Leseempfehlungen von der OstSeeRäuberBande

Manchmal braucht man einfach neue Ideen und Inspiration oder gute Erklärungen für Themen, mit denen man sich sowieso gerade beschäftigt. Ich bin gerade in Leselaune und möchte dir ein paar meiner aktuellen Lieblinge vorstellen:

 

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Es ist allerdings ein ganzer Stapel :-)

 

Doch machen wir es uns nun übersichtlicher und gehen in Abschnitten vor:

Inspiration für kreatives Spielen

Zwei dieser Bücher habe ich schon einmal in einem Artikel erwähnt, habe sie jedoch gerade wieder zur Hand genommen - das spricht definitiv für diese Bücher:

 

Das Buch "Spielzeug von Eltern selbst gemacht" von Freya Jaffke* habe ich bereits hier etwas ausführlicher vorgestellt. Es ist ein wenig altmodisch und dogmatisch, aber die vielen tollen und einfachen Ideen faszinieren mich immer wieder. Ganz aktuell stehen wieder ein paar auf meiner Ideenliste - ich hoffe dir bald Ergebnisse zeigen zu können.

 

Lisa Dalys und Miriam Beloglovskys Buch "Loose Parts - Inspiring play in young children"* habe ich für den Artikel über "Loose Parts" verwendet. Es enthält Hintergrundinformationen, zauberhafte Ideen und unzählige inspirierende Fotografien. Allerdings ist es nicht unbedingt ein Einsteigerbuch sondern richtet sich an Kindergartenpersonal. Somit ist die Fülle der Ideen für einen Privathaushalt eher überwältigend, aber wir suchen uns einfach das Beste heraus und lassen uns immer wieder neu inspirieren.

 

Das nächste Buch ist "Imagine Childhood - exploring the World through Nature, Imagination and Play" von Sarah Olmsted*. Es enthält Ideen und Projekte, mit denen wir Kinder unterstützen können sich auf ganz spielerische und phantasievolle Weise Naturphänomenen zu nähern als auch einfach eine Zeit voll kreativer Spiele in der Natur zu genießen. Die Ideen haben sehr unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und werden von tollen Fotos begleitet, die Lust auf Naturerlebnisse machen. Auch die jede Thematik einleitenden Texte und zusätzlichen Ideen gefallen mir sehr gut - ein rundum gelungenes Buch.

 

Als nächstes kommen noch zwei Kreativbücher von im englischsprachigen Raum relativ bekannten Bloggerinnen: "The Artful Parent - Simple Ways to Fill Your Family´s Life with Art & Creativity" von Jean Van´t Hul* sowie "Tinkerlab - 55 Playful Experiments That Encourage Tinkering, Curiosity & Creative Thinking" von Rachelle Doorley*. Ich schätze beide Blogs sehr für kreative Ideen und finde es einfach großartig, eine Zusammenstellung von ausgewählten Ideen nun griffbereit im Bücherregal zu haben. Allerdings ist es ein wenig wie mit den Ideen aus tollen Blogs: als nächstes geht es darum einen Weg zu finden die tollen Ideen genau im richtigen Moment parat zu haben um die umsetzen zu können. Daran arbeite ich aktuell :-)

 

Bücher über kindgerechtes Lernen

Ich interessiere mich sehr für das Thema Bildung: hirngerecht, spielerisch bzw. Kind-geleitet und wie es sonst noch sein sollte. Ist es leider nicht in einer Standard-Schule. Aber ich finde es hilfreich zu wissen, wie es aussehen könnte - damit ich meine Kinder bestmöglich unterstützen und fördern kann. Und damit ich dort, wo ich Mitspracherecht habe, dieses klug nutzen kann.

 

Das Buch "Befreit Lernen - Wie Lernen in Freiheit spielend gelingt" von Peter Gray* ist ein Klassiker und wenn auch recht wissenschaftlich, so doch unbedingt lesenswert. Wenn alle dieses Buch gelesen hätten, dann würde Schule wohl völlig anders funktionieren. Wenn du nur ein Buch zum Thema wie Lernen optimal funktioniert lesen willst, dann dieses.

 

Das nächste Buch hier ist das "Praxisbuch Kosmische Erziehung - Mit Interesse Lernen" von Thomas Helmle und Petra Wöbcke-Helmle*. Es ist ein Buch der Montessori-Pädagogik und richtet sich vor allem an Montessori-Lehrer. Ich finde es jedoch ebenfalls unheimlich spannend. "Kosmische Erziehung" bezeichnet gewissermaßen jegliche Lernanregungen der 6 bis 12-Jährigen. Diese Altersklasse wird als unheimlich wissensdurstig und am großen Ganzen interessiert angesehen. Deshalb bietet Montessori ihnen einen generellen Überblick über unser Universum, über die Entwicklung von Tieren, Pflanzen und Menschen unserer Welt aber auch einen Geschichtlichen Überblick durch alle Epochen. Davon ausgehend kann Wissen individuell vertieft werden und die einzelen Wissenschaftsbereiche eröffnen sich. Ich finde diesen Ansatz absolut großartig und habe nun endlich eine Anleitung, wie ich auf die "Wie ist die Welt entstanden?" und "Wie sind die Lebewesen entstanden?" Fragen meiner Kinder kindgerecht antworten kann. Sobald wir dazu kommen, werde ich berichten.

 

Als nächstes möchte ich "Project-Based Homeschooling - Mentoring Self-Directed Learners" von Lori Pickert* empfehlen. Es geht darum, wie die Familienatmosphäre und die Voraussetzungen (Arbeitsplatz, Materialien, ...) so gestaltet werden können, dass Kinder ihre Neugier kultivieren, gerne dazulernen und selbstständig kritisch Denken können. Ich finde dieses Buch sehr inspirierend, auch wenn Homeschooling hier in Deutschland (als einziges Europäisches Land neben Schweden, was für eine einschränkende Demokratie) nicht erlaubt ist. Auch Nachmittags und am Wochenende können wir trotzdem die entsprechende Atmosphäre und somit eine Ergänzung zur Schule schaffen.

 

Das Buch "Playful Learning - Develop Your Child´s Sense of Joy and Wonder" von Mariah Bruehl* ist wieder das Buch einer Bloggering. Ich mag daran, dass sie wunderbar einfache Ideen zeigt, wie Beispielsweise Lesen, Schreiben und Rechnen spielerisch gefördert werden können. Außerdem beginnt jedes Thema mit einem Überblick, wie das Kind die besprochene Fähigkeit nach und nach entwickelt. Zusätzlich beginnt das Buch mit Beispielen für kreative Lernorte wie eine Kinderbibliothek, ein Wissenschaftsregal, ein Schreibcenter und einen Kunstbereich - wer meinen Überblick über die Gliederung eines Kinderzimmers gelesen hat weiß, dass ich selbst sehr gerne Bereiche für verschiedene Aktivitäten gestalte. Ein rundum gelungenes Buch darüber, wie Vorschul- und Grundschulkindeltern ihren Kindern des Lernen zuhause erleichtern können.

 

Bücher für aufgeklärte Eltern

Diese drei Bücher möchte ich dir auch sehr gerne noch empfehlen.

 

"Liebe und Eigenständigkeit - Die Kunst bedingungsloser Elternschaft, jenseits von Belohnung und Bestrafung" von Alfie Kohn* ist in meinen Augen eines der aktuellsten Bücher überhaupt - es beschreibt anhand von wissenschaftlichen Studien, was die typische Erziehung mit Belohnung und Bestrafung für das Kind bedeutet und was es stattdessen eigentlich benötigt. Ich weiß, dass seine Ansichten für viele Menschen zu extrem sind und auch ich kann sie in ihrer letztendlichen Konsequenz nur Stück für Stück annehmen und umsetzen. Aber ich finde es unheimlich wichtig, dass wir alle uns vor Augen führen, was für eine Macht wir über unsere Kinder haben und wie wir diese Macht zum Wohle unserer Kinder aber auch einer sich verändernden Gesellschaft nutzen können. Einen sehr ausführlichen, wenn du das Buch nicht kennst definitiv lesenswerten Bericht über dieses Buch findest du beim Gewünschtesten Wunschkind.

 

Beim Buch "Simplicity Parenting - Using the Extraordinary Power of Less to Raise Calmer, Happier and More Secure Kids" von Kim John Payne und Lisa M. Ross* bin ich ein wenig unschlüssig. Es enthält unzählige sehr gute und hilfreiche Hintergründe dazu, was heutigen Kindern nicht gut tut: Zuviele Dinge im Leben in Hinblick auf Alltagsgegenstände und Spielzeuge, unübersichtliche und viel zu vollgepackte Tage sowie zuviele, oft an Erwachsene gerichtete Informationen. Bei jedem Thema werden Ideen und Beispiele genannt, wie man es kindrechter und einfacher für alle gestalten kann - soweit ist das Buch grandios. Allerdings vertritt er eine Auffassung von elterlicher Kontrolle und rigoroser Machtausübung, die ich nicht teile und so natürlich auch nicht weiterempfehlen möchte. Wenn du das Gefühl hast, dass die Dinge und Aufgaben im Leben dich und deine Kinder überfordern, so ist dieses Buch sicherlich trotzdem sehr wertvoll.

 

Das Letzte Buch stammt vom Kinderarzt und Wissenschaftler Herbert Renz-Polster: "Die Kindheit ist unantastbar - Warum Eltern ihr Recht auf Erziehung zurückfordern müssen"*. Das ist kein bequemes Buch darüber, wie man es sich mit seiner Familie gutgehen lassen kann. Vielmehr geht es darum, wie Machtinteressen und der Bedarf an "Humankapital" der Wirtschaft immer stärker ihren Weg in die Mainstream-Erziehung und -Betreuung finden und gleichzeitig den Eltern Angst gemacht wird, sich dem Höher, Schneller, Weiter nicht anzupassen. Es geht auch darum, was Kinder eigentlich brauchen und wie man sie unterstützen kann, wichtige Lern- und Lebenserfahrungen im eigenen Tempo anstatt nach Fahrplan anderer zu machen. Ein wichtiges, aufrüttelndes Buch, welches aber ein wenig anstrengend zu lesen ist.

 

Damit bin ich am Ende meines Bücherstapels angelangt. Mir fällt gerade auf, dass ich einige mir wichtige Bücher vergessen habe, doch werde ich diese ein andermal vorstellen. Ebenfalls sehe ich gerade, dass relativ viele dieser Bücher auf Englisch. Trotzdem sind auch wunderbare deutschsprachige dabei und die anderen sind ebenfalls einfach lesenswert. Ich hoffe ich konnte dich inspirieren mal wieder ein gutes Buch zu lesen - nur wenn wir Eltern uns schlau machen können wir im Sinne unserer Kinder sowie eines lebenswerten Familienlebens aufgeklärte Entscheidungen treffen! Nur wenn wir für uns selbst entscheiden können wir ein innerlich freies, selbstbestimmtes und glücklich machendes Leben genießen!

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Guten Bücher für respektvolle Eltern

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Kommentare: 2
  • #1

    Maria (Sonntag, 18 März 2018 15:30)

    Liebe Maria,
    Vielen Dank für die Liste.
    Da fiel mir eine Frage auf - kam für Euch eine Montessorischule in Frage die ja ein Verbesserungen ggü der herkömmlichen Schule darstellt. Wir hätten das gern aber leider diese Schulen hier teuer und schlecht zu erreichen. LG und noch schönen Sonntag Euch

  • #2

    Maria (Sonntag, 18 März 2018 15:40)

    Hallo Maria,
    schön, wenn die Liste interessant ist.
    Und ja, eine Montessori-Schule wäre aus meiner Sicht einer der besten Kompromiss zwischen meinen Wünschen an eine Lernsituation und der Schulpflicht. Allerdings gibt es in Kiel keine Montessori-Schule, nur in der nächsten Kleinstadt, leider genau am anderen Ende der Stadt. Kostenpflichtig ist die natürlich auch und ein Quereinstieg schwierig. Wenn die Schulsituation uns irgendwann völlig verzweifeln lässt, nehmen wir das vielleicht alles in Kauf. Bisher versuchen wir es mit der Stadtteilschule. Aber es bleibt ein gewaltiger Kompromiss, der mich von einer alternativen Lösung träumen lässt.
    LG und ebenfalls einen schönen Sonntag-Nachmittag
    Maria