Herbstferien - welch ein Glück!

Wer mich kennt weiß, dass ich unser neues Schulkind-Familien-Leben bisher nicht so gerne mag. Garnicht aus Kritik an der Schule, sondern weil unser Leben ohne diese soviel schöner und familiärer, glücklicher und freier war (mehr zu meinem Traum vom Freilernen). Diese Woche war dann endlich die ersehnte erste Ferienwoche und es war so schön:

Bisher waren wir jeden Tag unterwegs. Lange schlafen, gemütlich das oft von der großen Prinzessin gemachte Früstück auskosten und danach in Ruhe einen Kaffee genießen während die Räuberkinder spielen und malen. Und dann neugierig auf den Tag sein - das tut so gut. Wir waren natürlich am Strand, aber auch im Botanischen Garten und zweimal im Zoo mit Kindermitmachzirkus. Außerdem gab es einen Kindergeburtstag und zwei Verabredungen mit Freundinnen. Dazu haben wir eine halbe Tüte Kopierpapier vermalt und verbastelt sowie unzählige bunte Blätter gepresst und Herbstschätze gesammelt.

Die Prinzessin sagt "BT" (sprich BeTe also Bitte) während der Räuber "HAHA" lacht (von ihm aus gesehen, er spricht ja). Der größere Räuber hat auch ausdrücklich eine Prinzessin gemalt.

Was uns Eltern ganz besonders freut ist, dass die Räuber unglaublich viel zusammen machen. Da hat sich gerade eine sehr spannende Dynamik weiterentwickelt: alle zusammen wird getobt, gemalt oder gebaut. Jede Zweierkombi dagegen hat ihre ganz eigenen Spiele und Regeln. Und jede Zweierkombi  funktioniert - ich hatte früher Angst, dass Nr.1 und Nr.3 nicht viel miteinander anfangen können.

Natürlich wird auch viel gestritten, doch wir üben genau hinzuschauen und die Gefühle und Wünsche zu benennen. Das hat dafür gesorgt, dass die wilden Räuberkinder gerade viel verständnisvoller als vorher miteinander umgehen:

 

"Ich so sauer" kann der Kleinste mittlerweile sagen bevor er denjenigen, der ihn geärgert hat, haut.

"Na, du bist traurig das du nicht mitspielen kannst? Tut mir leid, jetzt möchte ich gerne alleine spielen. Aber nachher darfst du wieder mitspielen." kann die Prinzessin zu ihrem Bruder sagen anstatt ihn aus dem Zimmer zu schubsen.

Und "Mama, nimm mich in den Arm" kann der Mittlere sagen, nachdem er einen Wuranfalls hatte.

 

Viel Familienzeit gibt uns eben auch die Möglichkeit aneinander und miteinander zu wachsen. Vermutlich sind diese Dinge in einigen Familien selbstverständlich, doch bei uns fällt es Mama und Papa mitunter schwer ihre Bedürfnisse zu erkennen und die Gefühle zu benennen. Wie sollen es da die Kinder von ganz alleine lernen? Jedenfalls fühlt es sich wundervoll an, weil sich alle mit mehr Wohlwollen und mehr Verständnis begegnen und wir unseren Familienzusammenhalt auch immer stärker im Umgang miteinander spüren können.

Backexperiment ohne Mama: sollten Plätzchen werden, aber ohne Butter und Co schmeckt es leider nicht danach - wir reden jetzt mal darüber, was da so reingehört. Aber ich hab ein Problem damit die Räuber mit Lebensmitteln experimentieren zu lassen...
Backexperiment ohne Mama: sollten Plätzchen werden, aber ohne Butter und Co schmeckt es leider nicht danach - wir reden jetzt mal darüber, was da so reingehört. Aber ich hab ein Problem damit die Räuber mit Lebensmitteln experimentieren zu lassen...

Und so können wir auf eine wundervolle gemeinsame erste Ferienwoche zurückblicken - wenn das kein Grund zur Freude ist. Wir hoffen auf eine weitere tolle Herbstferienwoche und wünschen dir ebenfalls eine tolle Herbstzeit.


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Kommentare: 1
  • #1

    Naehbegeisterte (Samstag, 22 Oktober 2016 12:01)

    Hallo,

    ich hätte da auch so meine Abneigung die Kinder mit Lebensmittel experimentieren zu lassen. Hier ist es so das die Kinder das Rezept und überhaupt alles andere aussuchen dürfen, der Große oder die kleine "liest" und dann funktioniert es auch. :)

    Liebe Grüße die Nähbegeisterte