Regenbogenreis: selbstgemachtes Spielmaterial

Erinnert ihr euch an den gefärbten Reis aus meinem 12von12-Post? Hat sich jemand gefragt, was wir damit gemacht haben? Ganz einfach, es war Zeit für eine neue "sensory bin" (sinnliche Box? - falls jemand eine gute Übersetzung kennt, freue ich mich über einen Tipp). Was es damit auf sich hat? Lies weiter.

Kinder erleben die Welt noch anders als wir Größeren: Erfahren und Spüren ist noch viel wichtiger. Das zeigt sich beispielsweise am Strand, wo sich meine Räuber erstmal hineinlegen um den Sand zu fühlen. Zuerst hab ich das amüsiert beobachtet, dann hab ich oft darüber gelesen. Und jetzt versuche ich, ihnen entsprechende Spiele anzubieten (andere Beispiele sind unser Indoor-Schnee und unsere Pinguinwelt gewesen). Und ganz ehrlich: Ungekochter Reis fühlt sich toll an, wenn man durch die Finger rinnen lässt. Das wirkt auch auf mich ungemein entspannend. Und genau zu solchen Erfahrungen sollte diese Spielidee anregen:

 

(Du willst das nachmachen? Die praktischen Informationen findest du am Ende dieses Posts.)

Ich hab diesmal zwei Dinge richtig gemacht: erstens hab ich alles vor ihren Augen vorbereitet aber sie durften nur zuschauen - danach waren sie richtig erleichtert endlich mitmachen zu dürfen. Und ich saß daneben, hab Hände im Reis genossen und ihnen beim Spielen zugeschaut. Dadurch wurde es nicht zu wild und das Chaos hielt sich in Grenzen. Außerdem konnte ich nachdem sie ihre Ideen ausprobiert hatten noch ein paar Einfälle ausprobieren - dadurch entwickelten sich immer neue Ideen und selbst die große Prinzessin (sonst schwer mit solchen Ideen zu beeindrucken) war bestimmt eine Stunde schwer beschäftigt. Gerade jetzt beim Schreiben wird mir erst so richtig bewusst, wie entspannt und konzentriert meine Tobekinder gespielt haben.

Jeder hatte eine andere Idee, was er mit dem Reis und den Werkzeugen anstellen könnte. Die Steine wurden allerdings erst später interessant. Zuerst haben die Räuber nur mit dem bunten Reis und den Werkzeugen gespielt: mit Fingern darin herumgespielt und den Reis hin- und her gefüllt.

Später wurden die Glassteine (heißen Dekosteine) interessant. Sie fühlen sich auch toll an in der Hand und durch ihre Größe, kann man sie wunderbar einzeln verwende. Man kann sie sogar mit einer "großen Pinzette" (= Kinderküchenwerkzeug aus einem bekannten schwedischen Möbelhaus :-)) greifen bzw. das Ganze üben - wieder ein hochkonzentriertes Kind.

Und irgendwann landet mein jüngster Räuber immer mittendrin im Spielmaterial. Das scheint sich einfach gut anzufühlen. Eigentlich sollte er sich nicht ausziehen, damit die Reiskörner nicht überall landen. Aber er fand sie so toll, dass er sie sich hinten in den Body geschüttet hat. Immer wieder, wenn Mama abgelenkt war :-)

"Mama, was steht da?" - tolles Spiel bei diesem Zungenbrecher. Es wurden unzählige, unaussprechliche "-foodiele" gebaut.

Das klingt ja fast wie Seefahrer - zumindest bevor sich das f dazu geschummelt hatte.

Du findest die Idee gut und willst auch Spielreis färben? Nichts leichter als das. Wie es geht und wie man es besser nicht machen sollte habe ich bereits beim Post zum Buchstaben R beschrieben.

 

Als zusätzliches Spielzeug hatte ich:

  • Dekoglassteine - hab ich letztens günstig aus einem Krimskrams-Laden mitgenommen und die fühlen sich so schön an
  • Strandsteine mit Buchstaben beschriftet (wir haben relativ flache, ähnlich große Steine gesammelt und ich hab sie auf der einen Seite mit Groß- und auf der anderen Seite mit Kleinbuchstaben beschriftet

Und als Werkzeug:

  • ein paar große Löffel
  • ein Set Messlöffel sowie ein paar übriggebliebene aus Babymilch-Zeiten
  • Eierbecher
  • Eiswürfel bzw. Silikon-Cupcake-Formen
  • kleine Plastikflaschen
  • einen Trichter
  • ein Pinzettenartiges Greifwerkzeug (stammt aus einem Kinderküchenset von IKEA)

Am einfachsten nimmst du wie ich einfach alles, was dir so spontan einfällt. Für den nächsten Trip zum Krimskramsladen haben wir schon eine Wunschliste (besonders noch 2 einfache Trichter, dass ist toll für den Reis und im Sommer auch mit Wasser). Und ja, wir werden definitiv wieder mit unserem bunten Reis spielen.

 

Vielleicht gebe ich dem Ganzen dann auch ein Thema und wähle entsprechende Materialien aus. Ich denke gerade zum Frühling beispielsweise an braunen oder grünen Reis, Gartenwerkzeuge, kleine Töpfe und Naturmaterial oder Plastikblumen. Wer Ideen sucht, sollte mal die Lieblingssuchmaschiene nach "sensory bin" befragen - es kursieren massenhaft Ideen. Auch Regenbogenreis hab ich mir nicht ausgedacht, nur für uns aufgebaut.

 

Und schauen, was es bei Creadienstag noch so zu entdecken gibt.

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