Abend mit Kind - ein Grund zur Freude?

Es gibt so Dinge, die lassen Eltern verzweifeln. Einschlafbegleitung eines völlig munteren Kindes beispielsweise. Heute war wieder so eine Situation: ein völlig erschöpfter kleiner Räuber und eine müde Prinzessin mussten dingend in´s Bett, der größere Räuber schlug jedoch die ganze Zeit Purzelbäume. Na prima! Wie es weiterging?

Bei uns gibt es für solche Abende drei Szenarios:

  1. Ich schlafe einfach mit ein. Das ist in letzter Zeit oft passiert, schlecht für den Blog aber gut für mein Schlafdefizit.
  2. Ich werde mit jeder Minute genervter und bringe ihn mit mehr oder weniger liebevollen und manipulativen Methoden dazu liegen zu bleiben und ruhig zu werden. Irgendwann schläft er ein, aber die Stimmung ist meist im Keller.
  3. Ich bin entspannt und relatistisch genug einzusehen, dass es so ein langer Weg bis zum unfreiwilligen Einschlafen wird. Also stehen wir beide wieder auf und versuchen es später nochmal.

Leider bedeutet Variante 3, dass ich freiwillig auf meinen verdienten Feierabend verzichte. Wobei Variante 1 einen ähnlichen Effekt hat, nur unfreiwillig. Jedenfalls fällt mir das oft schwer, hatte ich doch seit dem ersten Augen öffnen am Morgen Räuberkinder um mich herum. So sehr ich sie liebe, so sehr brauche ich auch irgendwann einmal eine Pause.

 

Alles nur  eine Frage der Einstellung?

Heute hatten wir einen schönen, vollgepackten Tag und ich hab auf schon im Auto einschlafende Räuberkinder gehofft. Einfach in´s Bett tragen und Feierabend wäre natürlich genial gewesen. Stattdessen ist es mittlerweile halb 11 und der größere Räuber springt hier immernoch rum - er war noch soooo munter und ich habe mich für Variante 3 entscheiden. Und es war eine gute Entscheidung!

 

Zuerst einmal empfinde ich es als die respektvollste Variante ihm gegenüber. Er ist noch nicht müde, will nicht im Bett sein und kennt seinen Körper und seine Bedürfnisse nun einmal am besten. Natürlich wird er nicht von heute auf morgen die richtigen Entscheidungen bezüglich seiner Schlafenszeit treffen. Aber wir können uns da gemeinsam herantasten und morgen darüber reden, ob er müder ist als sonst, woran er das merkt und wie er angemessen darauf reagieren könnte.

 

Außerdem hat uns diese Variante die Chance auf ein wenig mehr Mama-Kind-Zeit gegeben. Als Mittelkind kommt er doch immer wieder zu kurz, und so kann ich ihn ein wenig extra knuddeln und extra Aufmerksamkeit geben. Er strahlt und kann wunderbar für sich puzzlen, spielen und lesen - solange ich immer wieder einmal vorbeikomme. Was für ein schöner, entspannter Abend für uns beide anstatt stundenlang Einschlaf-Ärger im Bett. Und so habe ich sogar viel mehr von meinem Feierabend, musste ihn nur ein klein wenig kindgerecht umgestalten. Das schaffe ich nicht immer, freue mich aber umso mehr, dass es heute gelungen ist. Und so geht es nun anstatt weiterer Blogarbeit gemeinsam unter die kuschelige neue, riesengroße Bettdecke - da hier nachts immer Räuberkinder kuscheln kommen haben ich mir nämlich endlich den Wunsch nach einer wirklich großen Bettdecke erfüllt und wir dürfen gleich Probeschlafen. Gute Nacht :-)


Das könnte dir auch gefallen:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0