Unser Wochenende

Eigentlich lief blogtechnisch gerade alles super: es macht nach wie vor sehr viel Spaß Fotos, Ideen und Gedanken mit euch zu teilen und es tut gut, neben Kindern und Haushalt etwas ganz für mich zu machen. Doch macht es natürlich nur dann Spaß, wenn auch jemand liest was ich schreibe. Also hab ich mich um euch, liebe Leser, bemüht. Und da kam der Druck in´s Spiel: wenn meine Posts gelesen werden sollen, sollte ich systematisch und häufig posten. Aber nur Dinge mit Mehrwert für euch Leser. Außerdem gut formuliert und mit perfekt bearbeiteteten Fotos. Dazu sollte ich an Bloggeraktionen teilnehmen, SEO (Suchmaschienenoptimierung) betreiben und meine Posts in den Sozialen Netzwerken vermarkten... Hört sich an wie Arbeit und viele Dinge hinter den Kulissen? Definitiv! Geht es auch anders? Das kommt darauf an, wie ergeizig man ist :-) 

 

Ich habe jedenfalls für mich beschlossen, dass dieser Blog EIN TEIL meiner FREIZEIT bleiben soll. Und deshalb habe ich heute einen Post ohne perfekt bearbeitete Fotos, Mehrwert für den Leser und Suchmaschienen-Keywords für euch, dafür mit ganz viel Herzblut - unser Wochenende:

Eigentlich fing unser Wochenende schon am Freitag an. Da hatte ich nämlich keine Lust auf Alltag, Haushalt, Einkaufen, ... Irgendwie sind wir die letzten Wochen im hauptsache-den-Alltag-schaffen und noch Bloggen oder xyz erledgen abgetaucht anstatt uns auf das Wesentliche zu besinnen: die gemeinsame Zeit genießen. Also Wäsche auf die Leine, Sonnencreme auf die Kinder und ab ging es in den Zoo. (Ein Hoch auf Leben ohne KiTa und dergleichen.)

Und es war genau die richtige Entscheidung, wir haben in unserem kleinen Zoo (Tierpark Gettorf) fast 6 fröhliche Stunden verbracht: Tiere angeschaut, gestreichelt und gefüttert, gesunde Pommes und Eis gegessen, den Wasserspielplatz unsicher gemacht und auf einer Hängematte im Schatten Piratenschiff gespielt. Und immer wieder die Ziegen besucht - die Prinzessin wünscht sich aktuell neben dem eigenen Pferd eine kuschelige Ziege :-)

Wieder zuhause gab es nur eine kurze Pause und dann haben wir noch Oma und Opa besucht, welche gerade ihren Sommerurlaub (3Monate, wir sind neidisch!) begonnen haben und im Hafen unseres Stadtteils festgemacht hatten. Endlich wieder Ostseeluft vom Schiff aus geschnuppert und einen schönen Abend an Board genossen. Allerdings müssen sich die Räuber erst wieder an Rettungswestenzwang und die Boardregeln gewöhnen - nicht einfach, wenn zuhause sehr viel mehr Mitspracherecht herrscht.

Gegen 10 schläft der Kleinste in meinen Armen ein (wie wundervoll!) und wir verpacken ihn in unserer Manduca (Babytrage). Die Großen machen auf dem Heimweg noch Wettrennen und beklettern mit ihrem Papa einen riesigen Anker - Urlaubsstimmung. Wieder zuhause stehen wir am Fenster und beobachten ein Minifeuerwerk bei einem Fest im Nachbarsgarten. Das war ein wunderschöner Tag!

 

Der Samstag beginnt recht müde und langsam. Dafür müssen die Langsamsten (Mama und großer Räuber) dann ohne Frühstück los: Wir sind nämlich zum Mitsegeln verabredet während der Papa ein Fussballspiel mit Freunden bestreitet. Unterwegs besorgen wir schnell noch eine große Portion frische Erdbeeren, Brötchen, meinen obligatorischen Kaffee und Sonnencreme, dann geht es aufs Wasser. Den müden Kindern wird das Segeln schnell zu langweilig, aber unter Deck kann man auch herumtoben und spielen sowie die mobiler werdende Babycousine bespaßen. Ich würde zwar viel lieber mit Wind um die Nase in der Sonne sitzen, aber man kann ja nicht alles haben. Dafür spielen später die Großen unten und ich darf mit meinem kleinsten Räuber vorne am Bug sitzen und die Einfahrt in den Hafen, das bunte Treiben am Strand und das glitzernde Wasser beobachten. Schon dieser Moment war die Reise wert. Im Hafen gönnen wir uns ein Belohnungseis und flitzen zum Bus in die Stadt um den Papa noch auf dem Fussball-Kinder-Flüchtlingsspenden-Fest zu treffen.

Erstes Highlight: Papa ist schon fertig mit Fussballspielen und zeigt den Räubern alles, während ich ein Kaffeepäuschen machen darf, natürlich absolut verdient :-)

 

Zweites Highlight: Dort darf man Ponyreiten. Und weil wir nach dem Massenandrang kommen und sonst keiner mehr möchte, darf die pferdeverrückte Prinzessin gleicht zwei Runden drehen. Und weil der kleine Räuber auch möchte und sich noch nicht alleine traut, darf ich auch mit aufs Pony. Zum Glück hatten sie ziemlich große Ponys dabei. Und es war so toll mal wieder auf einem Pferd zu sitzen, ich kann meine Prinzessin absolut verstehen.

 

Drittes Highlight: die Riesenrutsche. Irgendwie gab es eine Fehlplanung und die Spielgeräte waren bis 6 gebucht während das eigentliche Fest nur bis 5 ging und die müden Fussballer nach einem Tag im Sonnenschein endlich nach Hause wollten. Nur nicht der Räuberpapa, der hatte keine Chance :-) Also hatten wir fast eine Stunde lang dieses Rutsch- und Hüpf-Ding für uns und haben zu Fünft darauf herumgetobt bis zumindest Mama und Papa völlig geschafft waren.

 

Strahlende Kinderaugen und zufriedene Eltern, was will man mehr?

 

Der Abend war dann sehr ungewöhnlich: zuerst gab es mit der Prinzessin und dem kleinen Räuber Döner vorm Fernseher/Laptop - es lief Fussball (und ich mag eigentlich keinen Fussball). Aber wir waren so herrlich erschöpft und entspannt, dass es einfach nur gemütlich war. Als die beiden ins Bett gingen ist der große Räuber wieder wach geworden, er war im Auto eingeschlafen. Ups - wie unpraktisch! Jedenfalls war ich dann mit einem hellwachen Kind bis 11 unten. Zuerst hat er mit seinem Papa gekuschelt bis dieser ins Bett verschwunden ist. Dann hat er Duplo gespielt und ich wurde nach und nach integriert. Am Ende lag ich auf dem Wohnzimmerfussboden und er hat um mich herum gebaut. Immermal sollte ich helfen oder kurz mitspielen, ansonsten hab ich nur begeistert (und müde) beobachtet, was sich der noch garnicht so große Räuber alles ausdenkt. Nicht gerade die klassische Abendgestaltung, aber definitiv gut für uns beide. Um den Abend langsam abzuschließen, hab ich ihn noch in den fast dunklen Garten mitgenommen. Zusammengekuschelt haben wir den Frühsommerabend gerochen, gelauscht und beobachtet. Nur als ich ihm von den Fledermäusen erzählte, bekam er Angst und wollte schnell wieder rein. Dafür durften wir uns dann endlich zusammen ins Bett kuscheln...

Damit ist mein Kinder-Wochenende vorbei. Ich durfte heute morgen eine Kaffee im Bett genießen und etwas später meine Lieben an den Hafen fahren. Denn heute segelt der Papa mit seinen Räubern bei Oma und Opa mit und ich darf zum ersten Mal seit 2 Jahren einen Tag für mich haben. Oder besser 5-6 Stunden zwischen hinbringen und nachher 20km weiter wieder abholen.

 

Was für ein merkwürdiges Gefühl ganz alleine zu sein! Vorhin den vielen zum Strand fahrenden Familien entgegen gefahren und dann alleine nach Hause gekommen... Wie schön, dass ich meine Lieblingsmenschen nachher wieder abholen kann!

Und ich habe meine Lieben wieder! Wir waren im Ostseebad Damp noch zusammen Eis essen und am Strand. Danach die Räuber auf dem Steg mit dem Schlauch abgespühlt, frisch verpackt und alle Löwen (s. oben), Bienen und Strandfrösche plus tonnenweise Zubehör vom Schiff in´s Auto gepackt. Die Jungs konnten wir schlafend in ihr Bett legen, die Prinzessin genießt Ältesten-Bonus mit Papa auf dem Sofa. Jetzt aber ab in´s Bett nach einem wunderschönen Wochenende!

 

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