Alles zuviel? - Notfallplan und langfristige Hilfe gegen das Chaos

"Oh, Hilfe, für mich wichtiger Besuch kommt und ich bin noch nicht fertig!" - manchmal würde ich am liebsten aufgegeben. Aber erstens ist Kopf in den Sand stecken mit drei kleinen Räubern schlichtweg unmöglich und zweitens hab ich gewusst, dass es so kommen würde: 2 Wochen irgendwer krank/nicht fit bedeutet Notstand zuhause und Mama immernoch angeschlagen bedeutet keine Energie etwas daran zu ändern. Was tun?

Zuerst einmal unterscheiden zwischen akuten Maßnahmen für dieses Besuchswochenende und langfristigen Veränderungen, damit ich nicht immer wieder in dieser Lage lande. Heimlich träume ich gelegentlich von einem jederzeit besuchsfeinem Zuhause. Doch dann sehe ich der Realität ins Auge und merke: es ist mir einfach nicht wichtig genug.  Ich habe 3 relativ kleine Kinder zuhause und es ist mir wichtig, dass sie schöne Tage erleben. Ich bin ein ungeduldiger Mensch und es ist mir wichtig, aufgrund der Kinder nicht mehrmals am Tag die Nerven zu verliehren. Und wenn neben Kindern und immer mal tief durchatmen Zeit übrig bleibt, dann nutze ich diese für diesen Blog oder ein paar andere Dinge, die mir wichtig sind. Also, was kann ich ändern?

Ich arbeite an diesem Problem schon länger, denn obwohl ich meine derzeitige Tätigkeit als "Mutter" statt als "Hausfrau" definiere, gehört eine ganze Menge Hausarbeit auch dazu. Und ich habe keine Lust auf täglichen Kampf mit dem Chaos. Deshalb versuche ich mir und uns gewisse Verhaltensweisen anzugewöhnen:

  • irgendwann am Wochenende (oder spätestens Montag) versuche ich mir einen Überblick über die kommende Woche zu verschaffen: was hat Priorität und wann haben wir unverplante Zeit
  • Dinge wie Abwasch, Wäsche, Einkauf wegräumen etc. so schnell wie möglich erledigen - wenn es nicht soviel ist, geht es fast nebenbei doch je mehr es wird, desto größer wird der Aufwand
  • Grundordnung im Schlafzimmer und Bad (inkl. Waschbecken etc. abwischen) gleich morgens, dann starte ich den Tag mit "ich hab schon etwas geschafft"
  • das so leicht gesagte aber gelegentich schwer einzuhaltende immer-gleich-zurücklegen wenn man etwas in der Hand hatte - von ich hab kaum Nerven dazu bin ich immerhin soweit gekommen, dass mir jedesmal auffällt, wenn ich etwas zwischenlagere (auch wenn ich es aus irgendetwas-anderes-ist-gerade-wichtiger oft trotzdem passiert)
  • mehrmals am Tag mit den Kindern ein wenig Ordnung machen (sie schwirren den ganzen Tag von Spielidee zu Spielidee, da will ich meist nicht sofort stören) und wichtige Dinge (Puzzle, Spiele) gleich wegräumen
  • Hotspots des Chaos (bei uns beispielsweise die Treppe, der Basteltisch im Wohnzimmer, die Fläche auf dem Kühlschrank) systematisch auf- (was soll wo seinen Platz haben) und dann täglich freiräumen
  • Putzen in Etappen: ob ein wöchentlicher Putztag oder jeden Tag etwas muss jeder selbst entscheiden, aber es ist entlastend wenn Schmutz und Chaos nicht zuviel werden

Der allerwichtigste Punkt aber ist: soviel wie möglich aussortieren und loswerden - je weniger Dinge desto weniger Chaos. Und organisieren und sinnvolle Plätze suchen. Natürlich ist das eine Mammutaufgabe. Gerade wenn man selten wirklich Zeit hat. Aber immer wieder etwas hat sich hier schon als Hilfe erwiesen und das Aufräumen wird tatsächlich leichter.

Leider helfen solche Ideen eben nicht bei einem Zustand wie auf den Bildern. Wobei die Räuber das in kürzester Zeit geschafft haben und da alle Vorarbeit nicht´s nützt :-) Was hat geholfen?

 

Kurzfristig hab ich alle Räuber herbeizitiert um zumindest das Allernotwendigste zu erledigen: alle Spielzeuge (und ein Haufen Mamazeugs) zurück an ihren Platz. Damit hatten wir einen freien Fussboden und konnten ausführlich saugen - damit waren die Räuber eine ganze Weile beschäfigt und ich konnte noch ein paar weitere Dinge wegräumen. Mit Spielzeug- und Krümelfreiem Fussboden sieht alles schon gleich viel einladender aus. Damit wird es Zeit für die weiteren Punkte des Notfallplans (zumindest der funktioniert hier nämlich recht zuverlässig):

  • Mülleimer ausleeren
  • Badezimmerund Gäste-WC überputzen (Spiegel sauber, Armaturen glänzen, ... - sieht gleich viel sauberer aus)
  • einen großen Korb schnappen und durch alle "öffentlichen" Räume gehen - alles was stört und nicht gleich beseitigt oder weggeräumt werden kann darf einfach eine Schlafzimmerpause machen
  • Schlafzimmertür schließen
  • und der wichtigste Punkt: mit lecker Essen und ein paar Blümchen etc. kann ich den Besuch viel besser willkommen heißen und genießen als mit einem blitzeblanken Haus aber einer völlig entnervt

Was meint ihr, hab ich etwas vergessen?

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