Einfache Laternen aus "Hausmitteln" mit Rezept für völlig ungiftigen Bastelkleber

Ich hab es nicht immer so mit der Planung. Oder anders, ich plane furchtbar gerne. Aber ich bin auch gerne spontan und ich funktioniere am besten mit Druck. D.h. die Laternenfrage hab ich zwar schon mehrmals vor und zurück überlegt aber angegangen wird sie erst am Vormittags des Laternenlaufens. Und wir haben es stressfrei, mit viel Spaß und nur mit Hausmitteln (d.h. ohne Kleber, Leuchtstab etc.) geschafft. Wollt ihr mal schauen:

Was wir genau gemacht haben? Plastikflaschen als Basis genommen und mithilfe von selbstgemachtem Kleber mit Transparentpapier geschmückt. Dann haben wir aus Draht einen Bügel gebastelt und an einem Stock befestigt bzw. für den Kleinsten einen einfachen Bügel geformt. Hat super geklappt, wir alle haben was gelernt und waren mächtig stolz auf die Laternen. Wollt ihr auch?

Zutaten Laterne

Pro Laterne brauch ihr eine Plastikflasche und ein paar Bögen Transparentpapier. Für die Aufhängung haben wir Floristikdraht aus unserer Gartenkiste genommen, geht aber notfalls auch mit einer Schnur. Für die beiden Großen musste es jeweils ein Laternenstab = Stock aus dem Garten sein. Der Kleinste kann mit seinem 1,5 Jahren damit noch nicht umgehen und bekam eine einfache Griffschlaufe. An Arbeitsmaterialien braucht ihr dann noch ein scharfes, spitzes Messer zum Zerteilen der Flasche sowie Bastelkleber (z.B. nach dem untenstehenden Rezept) oder Tapetenkleister und einen breiten Pinsel. Ansonsten kann auch eine Bastelunterlage oder untergelegte Zeitungen nicht schaden :-)

Vorgehensweise

Das eigentliche Basteln ist supersimpel und kann mit entsprechende Motivation und etwas Hilfestellung auch schon von den ganz Kleinen probiert werden - mein kleinster Räuber (17 Monate) hatte jedenfalls ein Weilchen seinen Spaß mit dem Kleberpinsel.

Wir haben das Transparentpapier zerrupft bzw. zerschnitten. Ein paar Sterne etc. dürfen gerne dabei sein, ansonsten aber einfach Schnipsel. Das wird dann gut in Kleber getränkt auf die Flasche geklebt bis möglichst kein Plastik mehr zu sehen ist. Wir haben nach dem Auftragen noch eine Schicht Kleber mit dem Pinsel aufgetupft um die ganzen abstehenden Ecken der Schnipsel auch anzukleben - das erhöht die Haltbarkeit. Dann trocknen lassen. Bei uns musste es schnell gehen und die extrem klebernassen Laternen waren nach 2h auf der voll aufgedrehten Heizung (inkl. wenden) gut durchgetrocknet. Geht sicher auch bei Zimmertemperatur über Nacht. Danach kann, wer will, dass Ganze noch mit Haarspray etc. zum fixieren einsprühen. Haben wir nicht gemacht, deshalb kann ich nicht beurteilen ob es dann auch schön glänzt.

Dann fehlt bloß noch das Anbringen der Haltevorrichtung. Da ich gerne mal mit Messern abrutsche hab ich einen Kastanienbohrer (diese kleinen Handbohrer) genommen um auf beiden Seiten ein Löchlein einzustechen. Ein Messer tut es aber sicher auch (ist durch das Papier ja nicht rutschig). Draht durchstecken und einen Bogen = Griff bilden oder mehrmals um einen Stock wickeln und fertig ist die Laterne. Fehlt nur noch die Beleuchtung: ich bin da seit ein paar Jahren von LED-Teelichtern begeistert (gibt es im Baumarkt, im Dekoladen sowie beim Halloween-Kram im Supermarkt). Die halten bei uns das Laternenspielen über die gesamte Winterjahreszeit aus, auch wenn man sie abends mal eingeschaltet im Kinderzimmer vergisst. Und das künstliche Flackern erinnert an die echten Kerzen meiner Kindheit und auch an unser erstes Laternenlaufen, als ich nur auf ein Kind achtgeben musste.

Und nun zum selbstgemachten Kleber - meine Entdeckung des Monats

Ganz schlaue Idee direkt im Wasser-/ Kleberdampf zu fotographieren :-)
Ganz schlaue Idee direkt im Wasser-/ Kleberdampf zu fotographieren :-)

Das eigentliche Kleberrezept stammt von PagingFunMums (LINK) und ich habe es mit dem abgewandelt, was ich so da hatte. Das war statt Maismehl/ -stärke ein Rest Mondamin Speisestärke plus Dinkelmehl. Die angegebene Menge an Essig und Salz (1EL bzw. 2TL auf eine Tasse Mehl) hab ich definitiv unterschritten, es war nur ein Schuss Essig (aus Geruchsgründen) und eine gute Prise Salz. Das Gemisch wird mit 4 Teilen Wasser auf 1 Teil Stärke/Mehl gründlich rührend zu Kleber verkocht. Ich hab es einfach aufgekocht und dann köcheln gelassen bis mir die Konsistenz gefallen hat - nicht so kompliziert wie in der Anleitung  und funktioniert trotzdem prima. Und es geht schnell, nach wenigen Minuten war unser Kleber einsatzfähig. Die Konsistenz ist im warmen Zustand klasse, je kälter er wird desto geleeartiger und fester wird der Kleber. Doch etwas heißes Wasser einrühren macht ihn wieder flüssig. Die Reste sind eine Weile im Kühlschrank haltbar, doch hat sich hier der minimale Einsatz von Essig und Salz bemerkbar gemacht. Unser Kleber war nach 2 Wochen verschimmelt statt gekühlt 3 Monate haltbar. Aber bei den Zutaten und der schnellen Zubereitung kein Problem.

Damit freuen wir uns auf die nächsten Laternenlauf-Termine (diese und nächste Woche). Und hören weiter dem kleinen Räuber beim "Terne, terne" singen zu - ist absolut zuckersüß! Hoffe du hast auch so viel Spaß mit der Laternenzeit!


PS: Danke für´s Lesen meines ersten Beitrag zum Creadienstag mit diesem neuen Blogs! Hat er dir gefallen? Dann lass mir doch einen Kommentar da. Und komm mal wieder, hier werden schon fleißig vorweihnachtliche Aktivitäten geplant und vorbereitet.

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