Herbstmonat die Zweite: wir erkunden, was Herbst eigentlich ist

Wie versprochen geht unser Herbstmonat weiter. Denn wir wollen den Herbst dieses Jahr intensiv genießen und gleichzeitig die Räuber mit ein paar Beschäftigungsideen bei Laune halten. Du suchst dene ersten Herbstmonatspost? Bitter HIER entlang. Ansonsten geht es hier nun herbstlich weiter:

 

Dann Bildercollage inkl. Text im Hochformat (Pinterest)

Wie die letzte Woche auch waren wir sehr viel draußen - eine Jahreszeit erfährt man eben am besten, wenn man sich hineinstürzt. Wir haben Herbstkälte gespürt und Herbsthimbeeren genascht (wir haben eine zweimaltragende Sorte im Garten). Wir haben gemerkt, dass es schon deutlich früher dunkel wird und morgens nicht mehr hell ist wenn wir aufwachen und nach dem Wetter schauen wollen. Wir haben Unmengen schöner Blätter gesammelt aber sie bisher immer verwelcken lassen anstatt sie zu pressen (steht aber auf der ToDoListe).


Und wie letzte Woche auch hab ich mich bemüht den Kindern herbstliche Aktivitäten anzubieten. Manches kam gut an, manchmal war den ganzen Tag nur Spielen angesagt. Am meisten Spaß hatten wir mit den folgenden, nicht immer ganz herbstlichen Aktivitäten:

Momentan sind wir mindestens einmal wöchentlich im Tierpark, da es dort auch wundervolle Spielplätze gibt und wir uns eine Jahreskarte gegönnt haben. Da ich neben den Tieren aber auch immermal andere Lebewesen betrachten will, haben wir auf einem Spaziergang mal bewusst auf Spannendes geachtet. Gefunden haben wir massenhaft Pilze (darunter sogar einen Fliegenpilz, der war aber schon abgerissen & angeknabbert). Außerdem eine ganz merkwürdige Pflanze, welche wir als giftigen Aronstab bestimmt haben. Also Hände weg und etwas wichtiges gelernt: Laut unserem Buch kann schon das Berühren zu Hautirritationen bis hin zur Bläschenbildung führen.

Giftiger Aronstab - Hände weg!
Giftiger Aronstab - Hände weg!

Drinnenaktivitäten hatten wir natürlich auch. Supersimpel als Beschäftigung für ein Vorschulkind war diese Wiederholung der Zahlen. Die Prinzessin hat sie ausgefüllt als die kleinen Räuber ein Päuschen gemacht haben und war konzentriert dabei Zahlen zu lesen und Kästchen abzuzählen. Bei 8, 9 und 10 war sie sich nicht ganz sicher und hat nachgefragt - ich scheine also auch das richtige Niveau getroffen zu haben (auch wenn die Website 4 bis 5 Jahre sagt, Übung macht den Meister). Anmalen muss man die Kürbisse natürlich auch, sie verschönert so gerne alles. Das Arbeitsblatt stammt von PlaydoughToPlato (LINK) und ist wie alle hier verwendeten kostenlos.

Meine Prinzessin malt wie besessen und liebt etwas aufwendigere Bastelprojekte. Am besten solche, bei denen wir keinem strengen Plan folgen sondern gemeinsam eine Idee entwickeln und dann nach ihren Vorstellungen gemeinsam umsetzen. Angeregt von einer Kinder-CD hat sie sich für den Regenwald interessiert und wir haben die Unterschiede zu unserem Wald besprochen. Dann wollten wir einen Regenwald basteln. Da unsere Zeichenkünste was die Tiere angeht noch deutlich verbesserungswürdig sind haben wir die Tiere kurzerhand gemeinsam aus Ausmalbildern rausgesucht. Und da kam die Idee, dass es unbedingt eine Prinzessin der Tiere im Wald geben muss. Ok, jetzt ist es kein klassischer Regenwald. Aber dafür haben wir zwei Tage immer wieder mal gemalt, ausgeschnitten, arangiert und aufgeklebt - sie hat es sichtlich genossen. Und das Bild am ersten Tag versteckt um Papa dann stolz das fertige Werk präsentieren zu können. Hier nun unser Prinzessinnenregenwald (man beachte den Fluss und die rosa Regenwolken):

Als nächstes haben wir gleich noch eine Collage angefangen, diesmal sollte es ein Herbstwald werden. Soweit Mamas Idee. Doch irgendwo zwischen ganz viele Blümchen malen und ausschneiden (Prinzessin), einen Fuchs zeichnen üben (Mama), Unmengen Eichhörnchen ausschneiden (mittlerer Räuber) und Buchseiten ausreißen (kleinster Räuber) haben wir den Faden verlohren. Auch das darf sein, haben wir doch trotzdem eine Weile einvernehmlich beim Werkeln auf dem Fussboden verbracht und hatten unseren Spaß dabei...

Und wir haben noch viel mehr gemalt. Im folgenden Beispiel zwar nicht in Herbstfarben und passenden Motive :-) aber die Kinder dürfen auch mit bestimmen. Wir hatten neue dickflüssige Farben in "Quetschflaschen" bei IKEA mitgenommen (diese hier), weil ich an gold und silber nicht vorbeigehen konnte. Die anderen Farben sind ok, aber die Konsistenz der Farbe und das Aufs-Papier-Drücken aus der Flasche sind ein Erlebnis für sich. Am Ende hatten wir eine tolle Sinneserfahrung für den Mittleren (er hat seine Hände eingepinselt und in den Farben gemanscht) und ein paar Kunstwerke der Großen, welche die Sinneserfahrung der dickflüssigen Farbe auch sichtlich genossen hat (obwohl sie sowas sonst nicht mag). Und einen stolzen 1-Jährigen, der alleine mit dem Pinsel gepunktet hat und endlich selbst "mehr" sagen kann. Nebenbei haben wir eine Wechselkunstgalerie im Flur (Trocknen lassen, Papa zeigen, die nächsten Tage stolz sein und dann an das Neues produzieren erinnert werden) eingerichtet, indem wir die Bilder mit Papierklebeband an die Wand gehängt haben. Der Papa hat ordentlich gestaunt und die Kinder waren so stolz.

Und zur Abwechslung hab ich auch noch eine Aktivität ausschließlich für die ganz Kleinen (zumnindest, wenn man das Chaos in Grenzen halten will): Herbstschätze zum Wühlen. Als Steigerung dann noch ein "Schaufelwerkzeug" mit verschiedenen Behältnissen :-) Es ist so simpel aber der kleineste Räuber hat es genossen alle Schätze auf dem Küchenfussboden auskippen und sich mittenrein setzen und legen zu dürfen.

In einem Bücherhaushalt wie dem unseren dürfen ein paar weitere tolle Herbstbücher auch nicht fehlen. Das Herbstbilderbuch hatte ich auch schon in meinem letzten Herbstpost erwähnt, doch es steht immernoch hoch im Kurs. Die anderen beiden Bücher sind ebenfalls sehr beliebt gerade. Den ADAC-Naturführer hab ich im Bücherschrank meiner Schwiegermama entdeckt und gleich mal auf unbestimmte Zeit ausgeliehen. Er zeigt lexikonartig die heimische Natur in thematischen Übersichten. Zuerst erscheint das ganze etwas merkwürdig sortiert, doch dann kann man sich an diesen tollen Abbildungen garnicht mehr sattsehen. Wir blättern immer wieder durch und entdecken Neues. Das andere Buch kommt aus der Bibliothek und zeigt verschiedene Naturbilder, die sich dank halbdurchsichtiger Folienseiten mit den Jahreszeiten verändern. Die beiden kleinen Räuber finden das genial und schauen sich das Buch immer wieder an. Ich finde es gut, aber schöner wäre es noch, wenn nicht jeder Jahreszeitenwechsel an einer anderen Landschaft gezeigt würde sondern das ganze Jahr in einem Ökosystem betrachtet werden würde. Aber den Räubern gefällt es, zum Thema passt es auch (und der Herbst wird auch am Laubwald gezeigt, wie ihn Mama mag) und außerdem ist es ja nicht unser Buch...

Angeregt von den "Tieren in den Jahreszeiten" haben wir auch nochmal kurz die Jahreszeiten besprochen. Klar, meine große Prinzessin kennt die Jahreszeiten und weiß, wodurch sie sich auszeichen. Sie mag es einfach, wenn wir beobachten, besprechen und ansonsten malen und basteln. Und der kleinste Räuber erlebt mit seinen 17 Monaten alles sehr internsiv aber ohne ein Gefühl für gestern, heute und morgen. Für ihn zählen Sinneserfahrungen und die Welt bestaunen. Wenn ich also jemanden die Jahreszeiten erklären will, dann dem mittleren Räuber. Und damit die Prinzessin auch mitmacht, hab ich Karten mit Schrift gebastelt. Sie durfte dann die Bezeichnungen zuordnen während der mittlere Räuber die entsprechenden Bilder zugeordnet hat. Anschließend haben wir noch ein paar Familienfotos nach Jahreszeiten geordnet. Was hat man wann an? Welche Hinweise gibt uns die Natur? Noch andere Hinweise (z.B. etwas Weihnachtliches, Osterschmuck, ...). Das war richtig toll um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen.

Unsere Jahreszeitenkarten (da ich leider nicht die Fotorechte besitze, kann ich sie hier nicht als download zur Verfügung stellen)
Unsere Jahreszeitenkarten (da ich leider nicht die Fotorechte besitze, kann ich sie hier nicht als download zur Verfügung stellen)

Ein weiteres Highlight dieser Woche war der Krantermin von Opas Schiff. Auch wenn wir aufgrund des Wetters nicht am Hafen den Kran beobachtet haben war es für die Kinder superspannend, als ihr Opa traktorfahrend das Schiff neben die Garage gestellt hat. Und beim Saubermachen mit dem Hochdruckreiniger waren sie auch fleißig dabei. Schließlich entstehen dabei große Pfützen. Und so ein großes Schiff hatten sie auch lange nicht gesehen (auf dem Wasser sieht es immer kleiner aus :-)). Für alle außer Opa war es ein besonderes Highlight, als der mittlere Räuber plötzlich Opa anstelle des Schiffes mit dem Wasserstrahl gesäubert hat...

Das war ein Einblick in unsere zweite Herbstwoche hier zuhause. Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich über einen Kommentar. Nächste Woche geht es nochmal weiter und ein Halloweenspecial sowie ein Laternenbasteln inklusive supereinfach-selbstgekochtem, völlig ungiftigen Bastelkleber warten auch noch auf euch. Kommt doch wieder!

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